HS

Titel der Veranstaltung

Postmoderne: Philosophie, Film und andere Künste

Leitung

Ort

Beginn

Wochentag

Zeit

Bernd Kiefer/ J. Rauscher

Medienhaus Wallstr. 11

26.4.

Mo

11-14

Teilprüfung

Inhalt-Methode-Gewichtung

Leistungsnachweis

 -

inhaltlich

 Hausarbeit; Referat

Voraussetzungen

Grundkenntnisse und Vertrautheit mit Filmen

Gegenstand der Veranstaltung

Als Jean-Francois Lyotard im Jahr 1979 die Gegenwart als „condition postmoderne“ beschrieb und das Projekt Moderne als delegitimiert ansah, begann in Philosophie und Kunsttheorie eine heftige Debatte über Postmoderne versus Moderne. Streitpunkte waren Fragen nach Wahrheit, Sinn und Subjektivität, nach Sein und Schein, Totalität oder Fragment, Ernst oder Ironie, nach Original und Zitat oder Kopie. Architektur, Malerei, Literatur, Fotografie und Film erlangten als Reflexionsinstanz und - objekt zeitdiagnostische Valenz, z.B. Umbertos Ecos Roman „Der Name der Rose“, mit programmatischer „Nachschrift“. Das Seminar macht mit einigen Positionen der philosophischen Postmoderne und deren genereller Orientierung an den Künsten vertraut. Dabei gilt der Blick in besonderer Weise dem Film, sei es in der artikulierten Vorliebe von Lyotard für Wim Wenders` Paris, Texas (1984) und Charles Laughtons The Night of the Hunter (1955), sei es in paradigmatischen Beispielen: Diva (1981)/ Der Mond in der Gosse (1983) von Beineix, One from the Heart (1982 Coppola), Der Kontrakt des Zeichners (1982 Greenaway), Blade Runner (1982 Ridley Scott), Wild at Heart (1990 David Lynch), Barton Fink (1991 Joel und Ethan Coen) und Jean-Luc Godards Nouvelle Vague (1990). Dessen Pierrot le Fou (1965) wird inzwischen als erstes Modell der Postmoderne im Kino gesehen. Im Zentrum der Diskussion stehen Texte von Lyotard, dessen Ausführungen zu Theater, Malerei und Film exemplarisch vom postmodernen Problemhorizont zeugen. Relevante Autoren zudem: Baudrillard, Deleuze, Jameson und aus den 60ern Susan Sontag und Leslie Fiedler. Die literarische Postmoderne könnte durch Thomas Pynchon, Italo Calvino oder Umberto Eco präsent werden.

Inhaltliches/Methodisches Ziel der Veranstaltung

Theoretische Konzeptionen werden im Wechsel mit paradigmatischen Kunstwerken und exemplarischen postmodernen Annäherungen an 'Kunst' erarbeitet.

Artikel/Literatur zur Einführung

W. Welsch: Unsere postmoderne Moderne, Weinheim 1987; ders. (Hg): Wege aus der Moderne. 1988. Grundtext: J.-F. Lyotard: Das postmoderne Wissen, Wien 1994, F. Jameson: "Postmoderne. Zur Logik der Kultur im Spätkapitalismus", in: Huyssen /Scherpe (Hg): Postmoderne, Reinbek 1986. Reader: J. Felix (Hg) "Postmoderne im Kino. Marburg, 2002 u. ders. Art. (Lit.) in: Th. Koebner (Hg.): Reclams Sachlexikon des Films, Stuttgart 2002.