Platon – der alte Streit zwischen Philosophie und Dichtung

 

Wenn zwischen Dichtung und Philosophie ein alter Streit herrscht, wie Platon in der Politeia (607 b) erinnert, Platon aber sich, wie er glaubhaft versichert, von der Dichtung angezogen weiß, und er sie deshalb „mit Freuden“ in seinen wohleingerichteten Staat aufnehmen würde, dann ist es nötig, Platon zu Hilfe zu eilen. Zum einen, um der Philosophie willen, zum anderen, um der Kunst willen. Dies bewerkstelligte in einem gewissen Umfang Aristoteles in seiner Poetik.    

Das Seminar versucht zum einen anhand der Lektüre verschiedener Platonischer Dialoge dem Streit zwischen Philosophie und Dichtung Kontur zu verleihen.

Zum anderen soll auch diskutiert werden, inwieweit der Kunst ein spezifischer Erkenntnisanspruch eignet und ob, und in welcher Weise, dichterisch ‚philosophiert’ werden kann.

Dabei ist platonintern zu überprüfen, inwiefern bei ihm selbst Arche und Telos der Philosophie praktisch dichterisch verankert sind. Andererseits soll aber auch der systematisch bedeutsamen Frage nachgegangen werden, wie die Leistung der Kunst im Zusammenhang von Sinnlichkeit und Bedeutung zu situieren ist. Letzteres könnte durch einen Seitenblick auf eine dialektisch  antiplatonische Konzeption wie die von Adorno überprüft werden.

Im Seminar sollen ausgewählte Platonpassagen durch Referate vorgestellt und auf dieser Basis die Problematik  gemeinsam im Blick auf das Thema diskutiert werden.

 

Empfohlene Literatur

 

Platon Politeia; Sophistes; Symposion, Phaidros, Timaios, Ion werden in teilweise umfangreichen Ausschnitten im Blick auf die Themenfrage herangezogen.  

 

 

 

Veranstaltungstyp:

HS

 

Leitung:

Prof. Dr. J. Rauscher

 

Zeit:

Mo,

14.15.-15.45

 

Ort:

P 207

 

Beginn:

7.11.2005

 

Themenbereich:

Ästh/ Ont

 

Zielgruppe:

-

 

Teilprüfung:

 [nicht möglich] 

 

Leistungsnachweis:

Hausarbeit

 

Voraussetzungen:

Zumindest elementare Platonkenntnisse